Andere über mich Pressestimmen, Kritiken - zu Prosa |
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Stefan Heuer, unter Titel-Magazin.de, August 2008: Eine ausgesprochen unbehagliche Atmosphäre beschwört Silke Andrea Schuemmer in "Garn" herauf: Die Geschichte schildert den Besuch eines Lebensmittel-Lieferanten in einem ausschließlich von Frauen bevölkerten Haus, wobei eine der Damen im Bett liegt, während zwei weitere sich auf ihren Tod vorbereiten und an Kanapees mit Zungenwurst, durchaus aber auch an anderen fleischlichen Gelüsten interessiert scheinen. Schuemmer bedient sich einer sehr detaillierten, bildreichen Sprache, die dem Leser augenblicklich Gesichter in den Kopf zaubert. |
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Gerhard Horriar in MOVIE, Aachen, vom Mai 2005: Es gibt sie noch, die Weltverbesserer. Junge Menschen, die fest daran glauben, daß man sich in den paar Jahren, die einem hienieden beschieden sind, mit Literatur beschäftigen kann. Daß Texte nicht nur dazu da sind, dem Leser die Zeit zu vertreiben, sondern auch, sie ihm näher zu bringen. Die viel investieren, um mit anderen diese Freude zu teilen. Daniel Ketteler und Christoph Wenzel sind solche Menschen. (...) Unter ihnen (den Autoren) sind bekannte Namen: Joachim Sartorius etwa, der drei Gedichte beiträgt, Silke Andrea Schuemmer mit einer beeindruckend präzisen Schilderung (Lesen Sie sich das bitte laut vor!) oder Georg Klein (Lesen Sie bitte "Libidissi"!), dessen wunderbare Miniatur "Wein und Brot" der überzeugendste Prosatext von [SIC] 1 und das Geld allein schon wert ist. |
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Wiebke Porombka in der taz Berlin: Zusammen mit Lyrik und Prosa von unbekannten Dichtern kommt so in der ersten Nummer von [SIC] eine heterogene Mischung zustande: Die nach Brecht klingenden Gedichte von Jan K. Woike stehen neben der romantisch eingefärbten Erinnerungsprosa von Simon Urban, direkt daneben kühl Sezierendes von Daniel Zahno und Silke Andrea Schuemmer. Die Unterschiedlichkeiten sind beabsichtigt. |
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Jurybegründung zum 2. Platz des Literaturwettbewerbs der Akademie Graz 2003 "Poesie der Stille": Der Text "Lilith sagt er" zeichnet sich sprachlich durch höchste Präzision aus, hier wird die hohe Kunst der Deskription literarisch vorgeführt. Die Sprache ist sachlich – kein Wort zu viel – , durchaus im naturwissenschaftlichen Sinne, die Handlung der Erzählung spielt großteils in einem Labor, es fällt die gekonnte Reduktion in der Sprache auf. Dennoch ist die Sprache konkret, sinnlich, verbunden mit einem hohen Abstraktionsgrad, worin aber das weibliche Ich in selbstbewußter Zurückhaltung eingebettet ist. Trotz der präzisen, vermeintlich naturwissenschaftlichen Sprache gelingt mühelos die Überhöhung ins Poetische, worin auch fundierte Spekulationen ihren Platz haben. Dadurch wird der literarische Raum für die "Poesie der Stille" weit geöffnet, wie auf alten Ikonen mit dem goldenen Himmel als Symbol der Transzendenz schimmert hier Mythologisches mit hohem intellektuellen Niveau hindurch. |
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Westdeutsche Allgemeine Zeitung WAZ vom 15. November 2000 (peh): Von der Erotik einer Schlingpflanze. Autorenpaar bei Literaturtagen: Lesen und Lust haben viel miteinander zu tun Der Lust am Lesen hat sich
das Literaturmagazin "Macondo" verschrieben. Und
dass Lesen und Lust viel miteinander zu tun haben,
das bewiesen bei den 1. Bochumer Literaturtagen Silke
Andrea Schuemmer und Marcus Jensen. Das Paar gestaltete
auf Macondo-Einladung einen erotischen Abend im "Riff". |
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Aachener Nachrichten vom August 2000: "Silke A. Schuemmer las in Aachen. Kalt ist der Abendhauch" Kühl und sinnlich zugleich:
Die junge Autorin Silke A. Schuemmer faszinierte
das Publikum auf dem Aachener Lousberg mit ungewöhnlichen
Texten. |
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Darmstädter Echo 6.6.1998: "Prosa wie Fische im Aquarium. Silke Andrea Schuemmer liest aus ihren sinnlich-surrealen Arbeiten" Es muß nicht immer so sein, daß Sprache sich zuerst dem Verstand öffnet. Sprache kann auch Melodie sein, kann auch ganz sinnlich erfahren werden, kann Bilder im Kopf entstehen lassen, die anders sind als gewohnt. (...) Aber es ist ncht nur die Faszination am Körperlichen, die die Autorin zum Dichten treibt, es ist auch Spaß am Spiel mit Doppelbegriffen ("Schulter-Blatt", "Stimm-Bänder"), an der Musik, die sich aus Worten komponieren läßt. |
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Klenkes, Aachen, November 1996: "Schreib-Profi. Foglio-Preis für junge Literatur an Silke Andrea Schuemmer" "Eine Studentin aus Aachen", so dpa, habe den mit 25.000 Mark dotierten Literaturpreis der Kölner Zeitschrift "Foglio" gewonnen. Studieren tut sie in der Tat. Die 23jährige als Studentin zu bezeichnen, geht aber an der Realität vorbei. Silke Andrea Schuemmer ist Profi. Anerkennungen, Stipendien, Preise noch und nöcher. Das erste offizielle Lob erhält sie für ein Gedicht, das sie bei "Jugend schreibt" einreicht. Da ist sie zwölf und hat zuvor der Familie verkündet: "Wenn das klappt, werde ich Schriftstellerin." Dieses Ziel verfolgt sie seither konsequent. Als jüngste Stipendiatin aller Zeiten erhält sie 1994 einen Arbeitsaufenthalt im Literarischen Colloquium Berlin. Dort, wo viele Große der Weltliteratur gearbeitet haben, im Zimmer von Carl Zuckmayer, konzipiert und beginnt sie ihren ersten Roman, den sie unlängst fertiggestellt hat. Darauf angesprochen, will sie glauben machen, das alles sei ganz normal. Fast ärgerlich sagt sie: "Wenn ich Geigerin oder Tänzerin wäre, käme niemand auf die Idee, ich sie zu jung. Warum soll das beim Schreiben anders sein?" Selbstverständlich sie sie vom Schreiben besessen, meint sie, das sei immer schon eine Zwangslage gewesen, ein Mechanismus, der sie treibe, Erlebtes aufzuschreiben. "Je mehr Worte man hat, desto mehr nimmt man wahr", sagt die Autorin, die definitiv älter als 23 wirkt. (...) Silke Andrea Schuemmer gehört zu jenen Autoren, die genau begriffen haben, wie der Hase läuft. Im Gegensatz zu ihren Texten hat die Autorin Bodenhaftung behalten. Mit der Aachenerin läßt sich angenehm plaudern. Sie hat Humor, keine Spur von Verbissenheit oder Geltungssucht. Die Ästhetik und die Kunst sind ihr beim Schreiben das Wichtigste, eine Erzählerin ist sie nicht. Aktuelle Themen oder gar politische Stellungnahmen haben in ihrer Literatur keinen Platz. So ist denn auch Remas Haus "ein experimenteller Roman über das Schreiben". In ihrer Lyrik brennt sie wahre Bildfeuerwerke ab, surreale Szenerien und manch skuriller Einfall finden sich in ihren Prosatexten. (...) |
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